- Beitritt zur EWG: 1973
- Beitritt zum Europarat: 1949
- Fläche: 43 094 km2
- Bevölkerung: 5,95 Millionen Einwohner (2023)
- Hauptstadt: Kopenhagen
- Amtssprache: Dänisch
- Staatsform: Konstitutionelle Monarchie
- Staatsoberhaupt: König Frederik X seit Januar 2024
- Regierungschef: Mette Frederiksen Premierminister seit dem 26. Juni 2019
- Währung: Dänische Krone
- Telefonvorwahl: + 45
- Nationalfeiertag: 5. Juni
- Liste der dänischen Abgeordneten im Europäischen Parlament
Das Dänemark des 9. Jahrhunderts ist geprägt von den Wikingern, die einen Eroberungsfeldzug in Richtung England unternehmen. In zahlreichen Kriegen steht Dänemark seinen Nachbarn, und insbesondere Schweden, gegenüber. Im 19. Jahrhundert sind es jedoch die Beziehungen zu Deutschland, seinem Nachbarn im Süden, die neue Konfl ikte heraufbeschwören.
Die kleine Meerjungfrau, Kopenhagen © The Danish Tourist Board (DTB)
- 1864 Preußen und Österreich erklären Dänemark den Krieg, um die Annexion der Provinz Schleswig zu verhindern. In der Folge verliert Dänemark die Herzogtümer Schleswig und Holstein, das heißt knapp 20 % seines Territoriums.
- 1914-1918 Dänemark bleibt während des Ersten Weltkriegs neutral.
- 1920 Als Folge des Versailler Vertrags werden zwei Volksabstimmungen über die Rückgabe von Schleswig abgehalten. Nordschleswig spricht sich für und Südschleswig gegen eine Rückkehr aus. Letztlich kommt nur Nordschleswig wieder zu Dänemark.
- 1939 Dänemark unterzeichnet einen Nichtangriffspakt mit Nazi-Deutschland.
- 1940 Die deutschen Truppen marschieren dennoch in Dänemark ein.
- 1944 Nach einer Volksabstimmung löst Island sich von Dänemark los und ruft seine Souveränität aus.
- 1949 Dänemark schließt sich der NATO an.
- 1949 Am 5. Mai tritt Dänemark dem Europarat bei.
- 1953 Die neue Verfassung wird angenommen. Ein Einkammerparlament, der «Folketing» wird eingerichtet.
- 1973 Dänemark tritt der EWG bei.
- 1979 Grönland entscheidet sich für die Autonomie gegenüber Dänemark und beschließt 1985 durch Volksabstimmung den Austritt aus der Europäischen Gemeinschaft.
- 1992 Die Dänen lehnen den Vertrag von Maastricht ab.
- 1993 Bei der zweiten Volksabstimmung ratifi zieren die Dänen den Vertrag von Maastricht mit einer knappen Mehrheit.
- 2000 In einer weiteren Volksabstimmung lehnen die Dänen die Einführung des Euro ab.
- 2001 Anders Fogh Rasmussen wird Premierminister und bildet eine Koalitionsregierung aus Liberaler Partei und Konservativer Volkspartei.
- 2007 Die Koalition unter Premierminister Anders Fogh Rasmussen, der schon 2005 wiedergewählt worden war, wird nach den Parlamentswahlen am 13. November fortgeführt.
- 2009 Anders Fogh Rasmussen wird nach seiner Ernennung zum NATO-Generalsekretär von Lars Løkke Rasmussen (ehemaliger Finanzminister) als Regierungschef abgelöst
Erbaut auf den Inseln Seeland und Amager am Ufer des Øresund, der zwischen Dänemark und Schweden am Ansatz der Ostsee liegt, zählt Kopenhagen knapp 1,1 Mio. Einwohner. Die Insel ist heute durch eine Brücke über und einen Tunnel unter dem Øresund mit Schweden verbunden. Nachdem es 1443 Hauptstadt Dänemarks geworden war, erlebte Kopenhagen unter Christian IV. (1588-1648) einen starken Aufschwung des Handels. Die Eröffnung des Freihafens im Jahr 1894 ließ die Stadt zu einer der großen Drehscheiben in Nordeuropa werden (mit bedeutenden Waren- und Passagierströmen) und bescherte der Stadt somit neuen wirtschaftlichen Schwung. Kopenhagen ist ebenfalls eine touristische Metropole (Uferpromenade Langelinie mit der „Kleinen Meerjungfrau“ von Andersen) und eine Stadt mit attraktivem Kunst- und Kulturleben (Rokoko-Schloss Amalienborg, Nationalmuseum, Kunst- und Kunstgewerbemuseum).
Stadtteil Nyhaven, Kopenhagen © The Danish Tourist Board (DTB)
Der dänische Schriftsteller und Dichter Hans Christian Andersen wurde am 2. April 1805 in Odense geboren. Als Sohn eines Schuhmachers durchlebte er eine schwere Kindheit, die besonders durch die Armut seiner Familie und den frühen Tod seines Vaters gekennzeichnet war. Dieser starb als er erst elf Jahre alt war. Um den Schwierigkeiten zu entrinnen ging er nach Kopenhagen und verschrieb sich der Kunst – wie dem Tanz, dem Theater und auch dem Gesang. In der Schriftstellerei war er indessen am erfolgreichsten. 1835 gelang ihm mit seinem ersten Roman „Der Improvisator“ ein großer Erfolg. Darauf folgten rasch weitere Werke wie „Nur ein Geiger“ (1837), „Eines Dichters Basar“ (1842) und „Bilderbuch ohne Bilder“. Internationale Anerkennung erwarb er sich vor allem durch seine zahlreichen Märchen, von denen er insgesamt mehr als einhundertfünfzig schrieb. Die berühmtesten Andersen-Märchen gelten nach wie vor „Das hässliche Entlein“, „Das Mädchen mit den Schwefelhölzern“ und vor allem „Die Kleine Meerjungfrau“ – eine Märchenfi gur, die mittlerweile zum Wahrzeichen von Kopenhagen geworden ist.
Hans Christian Andersen © The Danish Tourist Board (DTB)
Der dänische Regisseur, Schauspieler und Drehbuchautor Lars von Trier wurde am 13. April 1956 in Kopenhagen geboren. Da ihn die Welt des Films schon sehr früh faszinierte, begann er bereits im Kindesalter mit einer Kamera, die ihm seine Mutter geschenkt hatte, seine ersten Kurzfilme zu drehen. Seine erste Auszeichnung erhielt er 1980 beim Studentenfilmfestival in München für seinen Studienabschlussfilm, den Kurzfi lm Nocturne. Danach drehte er zahlreiche Videoclips und Werbespots sowie experimentelle Filme wie „Element of crime“ (1984) und vor allem „Epidemic“ (1988). Seine Trilogie mit dem Namen „Goldenes Herz“ sowie zahlreiche Auszeichnungen beim Filmfestival in Cannes machten ihn allgemein bekannt. Die Goldene Palme, die er 2000 für seinen Film „Dancer in the Dark“ erhielt, ist zweifellos eine der schönsten Ehrungen, die er bislang erhalten hat; sie zeugt von seinem großen Talent und seiner enormen Professionalität.
Filmplakat “Dancer in the dark” © Liberator productions