- EU-Beitritt: 2007
- Beitritt zum Europarat: 1993
- Fläche: 238 391 km2
- Bevölkerung: 19,06 Millionen Einwohner (2023)
- Hauptstadt: Bukarest
- Amtssprache: Rumänisch
- Wie klingt die rumänische Sprache? Hören Sie einen Text auf rumänisch!
- Staatsform: Republik
- Staatsoberhaupt: Klaus Werner Johannis , Präsident wiedergewählt am 24. November 2019
- Regierungschef:
Marcel Ciolacu Premierminister seit dem 13. juni 2023 - Währung: Leu
- Telefonvorwahl: + 40
- Nationalfeiertag: 1. Dezember
- Liste der rumänischen Abgeordneten im Europäischen Parlament
Rumäniens Ursprünge liegen im ehemaligen Dakien, das von Kaiser Trajan 106 n.Chr. in der römischen Provinz errichtet wurde. Das rumänische Volk erlangt seine Einheit erst im 19. Jahrhundert, nachdem es unter verschiedenen Herrschaften gestanden hatte (türkisch, russisch, österreichisch-ungarisch).
Rumänisches Parlament © Europäische Kommission
- 1859 Entstehung eines Nationalstaates durch den Zusammenschluss der Walachei und Moldawiens, zwei autonomer Fürstentümer, die seit dem Mittelalter die Region bildeten.
- 1878 Der Einsatz im russisch-türkischen Konflikt ermöglicht die volle Unabhängigkeit Rumäniens, die auf dem Berliner Kongress anerkannt wird.
- 1916 Rumänien verpflichtet sich auf der Seite der Alliierten.
- 1919-1920 Vertrag von Trianon und Pariser Vorortverträge: Entstehung des Groβen Rumäniens, an das Dobrudscha, Bessarabien, Bukowina und Transsylvanien angegliedert werden.
- 1940 Nach einem Ultimatum gliedert die UDSSR Bessarabien und Nordbukowina an. Unter Druck gesetzt gibt Rumänien Nordtranssylvanien an Ungarn und Süddobrudscha an Bulgarien ab.
- 1941 Rumänien zieht an der Seite Deutschlands gegen die UDSSR in den Krieg.
- 1946 Die rumänischen Kommunisten ergreifen die Macht und Rumänien wird zu einer sozialistischen Republik.
- 1947 Der Pariser Vertrag wird unterzeichnet und Rumänien erhält nur Transsylvanien zurück.
- 1965-1989 Nicolae Ceausescu ergreift die Macht.
- 1968 Nicolae Ceausescu verurteilt die sowjetische Einmischung in der Tschechoslowakei. Die Diktatur beginnt am Anfang der 70er Jahre.
- 1989 Die Diktatur wird nach einem von der Armee unterstützten, gewaltsamen Aufstand gestürzt. Ceausescu und seine Frau werden verurteilt und gemeinsam erschossen.
- 1990 Die Nationale Rettungsfront gewinnt die ersten pluralistischen Wahlen. Ion Iliescu wird Präsident Rumäniens. Nach seiner Wahl im Jahr 1992 wird er 2000 wiedergewählt.
- 1993 Beitritt zur NATO
- 2004 Wahl von Traian Basescu zum rumänischen Präsidenten
- 2007 Beitritt zur Europäischen Union.
- 2007 Im Mai wird Staatspräsident Traian Băsescu durch die Rumänen per Volksabstimmung in seinem Amt bestätigt.
- 2008 Die sozialdemokratische Partei, Bündnispartner der Konservativen Partei (PC), gewinnt die Parlamentswahlen am 30. November. Emil Boc (PDL, Sozialdemokratische Partei) wird zum Premierminister ernannt.
- 2009 Traian Băsescu wird im Amt bestätigt.
Die Stadt Bukarest liegt in der Walachischen Tiefebene. Eine Legende berichtet, ein Schäfer namens Bucur habe am linken Ufer der Dâmbovita ein Dorf gegründet und so der künftigen Hauptstadt Rumäniens seinen Namen gegeben. Ihr gegenwärtiger Name taucht jedoch zum ersten Mal in einem Dokument aus dem Jahr 1459 auf, unterzeichnet vom berühmten Prinz Vlad Tepes (Vlad der Pfähler). Bukarest wird im Jahr 1862 offiziell zur rumänischen Hauptstadt. Ihre Wirtschaftsexpansion am Ende des 19. Jahrhunderts wurde durch ihre privilegierte Lage zwischen Mitteleuropa und Asien begünstigt. Seitdem blieb Bukarest das wichtigste wirtschaftliche Zentrum des Landes.
Aus dieser Zeit stammt die Gestaltung der modernen Städte mit ihren breiten Alleen und schönen Stadtvierteln, die damals vom Adel und der neuen Bourgeoisie bewohnt wurden. Dadurch wurde Bukarest in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen auch “Micul Paris” (kleines Paris) genannt. Die historische Innenstadt litt sehr an der Stadtpolitik von Ceausescu, der hier den riesigen Volkspalast (heutiges Parlament Rumäniens) und den Boulevard der Einheit bauen lieβ.
Die Stadt bietet seinen Besuchern heute eine lebhafte und weltoffene Atmosphäre mit Einflüssen aus dem Orient sowie aus der westlichen Welt, und verfügt über ein sehr reiches kulturelles Angebot.
Das rumänische Parlament © Europäische Kommission
Der Bildhauer Constantin Brancusi ist 1876 in Pestisani Gorj in einer bäuerlichen Familie geboren. Nach seinem Studium an der Kunsthochschule von Bukarest arbeitet er in Wien und in München, bevor er 1904 nach Paris geht. Seine ersten Werke zeigen den Einfluss von Auguste Rodin, aber ab 1908, Jahr der ersten Version des Kusses, ändert sich sein Stil grundlegend. Das Vorbild von primitiver Kunst lässt ihn pure, einfache und sachliche Formen suchen: eiförmige Formen mit Fräulein Pogany oder lang gezogene Zylinder mit dem Vogel im Weltraum. Er versucht eine Idee zu schnitzen, nicht aber eine Realität, er erreicht die Abstraktion und verändert immer mehr die traditionelle Bildhauerei. Sein Werk gewann 1913 auf der groβen Ausstellung moderner Kunst in New York (“Armory Show”) den internationalen Preis. Mit den Endlosen Säulen (1937) erschafft Brancusi eine durch Hinzufügung von überlagerten, identischen Modulen kreierte Skulptur. Er poliert besonders sorgfältig die Oberfläche seiner Werke, damit so Licht und Material eins werden. Brancusi starb am 16. März 1957 in Paris. Sein Werk inspirierte groβe moderne Künstler, wie Hans Arp, Archipenko oder auch Henry Moore.