- EU-Beitritt: 1995
- Beitritt zum Europarat: 1949
- Fläche: 450 000 km2
- Bevölkerung: 10,54 Millionen Einwohner (2023)
- Amtssprache: Schwedisch
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- Staatsform: Konstitutionelle Monarchie
- Staatsoberhaupt: König Carl XVI Gustaf
- Regierungschef: Ulf Kristersson, wurde am 17. Oktober 2022 zum Ministerpräsidenten gewählt.
- Währung: Schwedische Krone
- Telefonvorwahl: 00 46
- Nationalfeiertag: 6. Juni
- Liste der schwedischen Abgeordneten im Europäischen Parlament
Die Kalmarer Union, in der sich Schweden, Dänemark und Norwegen zusammengeschlossen hatten, ist lange Zeit Ursache für Konflikte zwischen Dänemark und Schweden. Als Schweden sich im 16. Jahrhundert selbständig macht, zerbricht diese Union. Schweden erobert die Küstengebiete der Ostsee, Finnland und Estland, verliert diese im 17. Jahrhundert jedoch an Russland.
Altstadt, Stockholm © www.imagebank.sweden.se
- 1809 Karl XIII. schließt Frieden mit Russland, Dänemark und Frankreich. Im Rahmen einer pronapoleonischen Politik wählt er Bernadotte zum Thronfolger, einen Marschall von Napoleon, der den wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Aufschwung des Landes fördert.
- 1814 Schweden entscheidet sich für eine Politik der Neutralität; die Durchsetzung der Union mit Norwegen ist seine letzte militärische Handlung.
- 1905 Schweden und Norwegen lösen die Union auf und erlangen die Unabhängigkeit.
- 1911 Einführung des allgemeinen Wahlrechts für Männer, das 1921 auf die Frauen ausgeweitet wird.
- 1914-1918 / 1939-1945 Schweden erhält während der beiden Weltkriege seine Neutralität aufrecht.
- 1932 Machtübernahme durch die Sozialdemokraten. Diese bleiben mehrere Jahrzehnte lang an der Macht und kombinieren wirtschaftliche Intervention und Wohlfahrtsstaat – das „schwedische Modell“.
- 1949 Beitritt zum Europarat. Weigerung, der NATO beizutreten.
- 1973 Gustav VI. Adolf stirbt. Sein Enkel, Karl XVI. Gustav folgt ihm auf den Thron.
- 1977 Beginn der Krise des „schwedischen Modells“: Es werden Sparmaßnahmen zum Abbau des Wohlfahrtsstaats ergriffen.
- 1986 Ermordung von Premierminister Olof Palme.
- 1995 Beitritt Schwedens zur EU.
- 2002 Bei den Parlamentswahlen wird die sozialdemokratische Regierung mit ihrem Premierminister Göran Persson an der Macht bestätigt.
- 2003 Vier Tage nach der Ermordung der Außenministerin Anna Lindh sprechen die Schweden sich in einer Volksabstimmung mehrheitlich gegen die Einführung des Euro aus.
- 2006 Das Bündnis der gemäßigten rechten Parteien unter Frederick Reinfeldt gewinnt die Parlamentswahlen gegen die scheidende Koalitionsregegierung.
- 2010 Fredrick Reinfeldt wird als Regierungschef bestätigt, seine Regierung verliert jedoch ihre Mehrheit.
Schwedens Hauptstadt Stockholm ist teilweise auf einer Inselgruppe der Ostsee erbaut, die aus insgesamt 24.000 Inseln besteht. Die Altstadt, die sich ihre engen Gässchen und mittelalterlichen Häuser bewahrt hat, liegt auf der Insel „Staden mellan Broarna“, was „Stadt zwischen den Brücken“ bedeutet. Sie war die erste bewohnte Insel der insgesamt 14 Inseln, über die sich die Stadt nunmehr erstreckt. Stockholm ist ein bedeutender Industriehafen, aber ebenfalls ein kultureller Anziehungspunkt. Es verfügt über zahlreiche Museen – unter anderem das Skansen- Museum, das erste Freiluftmuseum der Welt, das Rekonstruktionen traditioneller schwedischer Häuser zeigt. Die Stadt birgt ebenfalls viele Baudenkmäler, wie das Stockholmer Stadtschloss, der Dom Storkyrkan, in dem die schwedischen Könige gekrönt wurden und das moderne Rathaus, in dem die Nobelpreise verliehen werden. Im Jahr 1998 war Stockholm Europäische Kulturhauptstadt.
Alfred Nobel wurde 1833 in Stockholm geboren. Er verschrieb sich bereits sehr früh der Wissenschaft und erhielt 1867 das Patent für die Erfindung des Dynamits, dieses kraftvollen Sprengstoffs auf der Grundlage von Nitroglycerin und Kieselguhr. Diese Erfi ndung blieb bei weitem die bedeutendste, aber insgesamt hat der berühmte schwedische Chemiker im Laufe seiner Karriere mehr als 350 Patente eingereicht. Bei seinem Tod im Jahr 1896 hinterließ Alfred Nobel seinen direkten Erben praktisch nichts von seinem immensen Vermögen. Gemäß seinem Wunsch ging sein Nachlass in eine Stiftung zur Entlohnung von Personen, die sich um die Menschheit verdient gemacht haben. So wird jährlich am 10. Dezember (dem Todestag von Alfred Nobel) der Nobelpreis in fünf unterschiedlichen Kategorien -Physik, Chemie, Medizin oder Physiologie, Literatur und Friedenverliehen. Der im Jahr 1901 mit 150.000 Kronen dotierte Nobelpreis wurde regelmäßig angehoben und war im Jahr 2003 mit 10 Mio. Schwedischen Kronen (ca. 1,1 Mio. Euro) dotiert.
Alfred Nobel © www.imagebank.sweden.se
Jedes Jahr im Dezember wird in Schweden das Fest der Santa Lucia gefeiert. Die Legende der Heiligen Lucia, der Märtyrerin von Syrakus, reicht wahrscheinlich bis ins 4. Jahrhundert zurück. Der Sage zufolge half Lucia den von den Römern verfolgten Christen, indem sie ihnen Nahrung in ihre Verstecke brachte und so ihr Überleben sicherte. Ihren Weg in die Katakomben soll sie durch einen Kerzenkranz auf ihrem Kopf erhellt haben. Nachdem sie bei den Römern angezeigt worden war, wurde sie zum Tod auf dem Scheiterhaufen verurteilt. Da die Flammen ihr jedoch nichts anhaben konnten, wurde sie schließlich am 13. Dezember 304 erstochen. Das Datum dieses Fests, das in Schweden seit dem 19. Jahrhundert gefeiert wird, hat noch eine andere Bedeutung. Gemäß dem Julianischen Kalender (in Europa bis 1582 in Gebrauch) entsprach es dem kürzesten und folglich theoretisch dem dunkelsten Tag des Jahres. In gewisser Weise wird an diesem Tag also die Rückkehr des Lichts gefeiert, und auch das Wort „Lucia“ kommt ursprünglich von dem lateinischen Wort „lux“ für „Licht“. In Schweden wird Santa Lucia im ganzen Land gefeiert. Dabei bringt die „Lichterbraut“ – ganz in Weiß gekleidet und mit einer Kerzenkrone auf dem Kopf – in jedes schwedische Heim Safrangebäck („Lussekatter“) und Licht.